Valentino Rossi auf der Jagd nach seinem 10. Titel 9. Teil

2009 kämpfte Rossi mit drei weiteren um den Titel. Obwohl das Yamaha Duo Rossi und Jorge Lorenzo in dieser Saison dominierten, war auch Casey Stoner (Gewinner von 2007) immer wieder Präsent beim Kampf um die höchsten Plätze. Dasselbe galt auch für Dani Petrosa, der sich zu Beginn immer noch von den Verletzungen erholen musste, die er sich während der Tests vor der Saison zugezogen hatte.

Nach einem dominanten Jahr 2007 verlor Ducati auch in dieser Saison jeglichen Anschluss zur Spitze. Das italienische Motorrad wurde schwer zu führen und unvorhersehbar. Außerdem musste sich Stoner aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig vom Kampf um den Titel verabschieden.

Rossi begann die Saison mit 2 zweiten Plätzen und dem Sieg in Spanien. Im nassen Le Mans folgte darauf ein totales Desaster. Nach vier Motorrad Auswechslungen und einem Sturz fuhr er als 16. über die Ziellinie. Etwas besser ging es seinem Teamkollegen Lorenzo, der bis zum fünften Rennen mit den Punkten in Führung lag. Nach seinem Sieg in Spanien wandte sich das Blatt und Rossi besiegte den Spanier auf demselben Motorrad in den folgenden fünf Rennen. In der Zwischenzeit erkrankte Stoner so stark an einer Krankheit, die ihn lange vor Rennende sehr ermüdete. Er sah sich gezwungen, drei Rennen auszulassen und verlor somit jegliche Chance auf den Titel.

Im Kampf um den Titel konnte auch Pedrosa bald nicht mehr mithalten, der im freien Training von Italien, dem fünften Rennen, stürzte und sich verletzte. Weiteren Wind in Rossis Segel wurde durch den Sturz von Lorenzo geweht. Der Spanier verletzte sich beide Fußknöchel und das rechte Schlüsselbein und konnte so mit Rossi einfach nicht mehr mithalten. Der Italiener war in guter Form und noch zwei Stürze in Großbritannien und Tschechien, vom einzig gebliebenen Mitkämpfer um den Titel, brachten The Doctor mit 50 Punkten Vorsprung sozusagen die Garantie auf den 9. Titel als Weltbester.

Valentino Rossi nach seinem 100. Sieg beim GP in den Niederlanden, Assen (Quelle: www.wikipedia.org)

In Assen feierte Rossi seinen 100. Sieg, und wurde somit erst zum zweiten Rennfahrer neben Giacomo Agostini, dem es gelang auf so vielen Rennen den Sieg einzufahren. Der Italiener beendete die Saison mit 306 Punkten, 45 Punkte Vorsprung auf Lorenzo.

Was die Siege anbelangt, war dies doch eine der nicht so erfolgreichen Saisons für den Italiener. Denn Siege fuhr er nur auf sechs Rennen ein. Zum ersten Mal seit 2001 konnte er seinen Titelgewinn nicht in seinem Heimatland in Mugello feiern. Doch schlussendlich konnte sich die gelbe Startnummer 46 doch noch in der Geschichte der Motorfahrradrennen verewigen.

Auf den Flügeln des Erfolges vom letzten Jahr, begann Rossi die Saison 2010 als schnellster an fünf von sechs Winter-Tests. Doch als es dann ernst wurde beim Rennen in Katar, positionierte sich erneut Stoner an die Spitze. Der Australier war der schnellste in den Qualifikationen und führte auch das Rennen bis zum Sturz – womit er den Sieg an Rossi weitergab.

Rossi auf dem Weg zum Sieg in Katar 2010. (Quelle: www.motorcyclenews.com)

Doch das Glück meinte es bald nicht mehr so gut mit dem Yamaha Rennfahrer. Wegen des Vulkanausbruchs auf Island wurde der GP von Japan auf Oktober verschoben. Somit hatten die Rennfahrer mehr Freizeit als eigentlich geplant war. Rossi nutzte die Zeit für Trainingsfahrten, wo er sich bei einem Sturz die Schulter und die Wirbelsäule verletzte. Die Verletzungen hinterließen ihre Spuren auch bei den darauffolgenden zwei Rennen, wo er seinem Teamkollegen Jorge Lorenzo eingestehen musste, dass er stärker war.

Das Pech schlug außerdem erneut beim Rennen in Mugello zu, wo er beim zweiten freien Training mit beinahe 200 km/h stürzte und sich dabei das Bein brach. Der Bruch war so kompliziert, dass die ersten Prognonsen nichts gutes verhießen. Man rechnete damit, dass der Weltmeister den größten Teil der Saison ausfallen würde.

Das war auch das erste Mal in Rossis Karriere, dass er Rennen ausfallen liess. Doch zur Freude aller Fans, kündigte er seine Rückkehr für den GP von Tschechien an. Nach einigen Testfahrten, bei denen seine Möglichkeiten getestet wurden, überraschte der Rennfahrer und kehrte nur 41 Tage nach der Verletzung ins Rennen zurück, und zwar auf den GP von Deutschland, also zwei Rennen früher als vorausgesagt.

VIDEO: The return of Rossi

Auf dem Rennen musste er nach einem Zweikampf mit Stoner um den dritten Platz seine Niederlage eingestehen, doch fuhr er noch einen Sieg in Malaysa ein und beendete die Saison mit fünf aufeinander folgenden Plätzen auf dem Treppchen. Somit positionierte er sich zum Schluss vor Stoner auf den dritten Platz. Weltmeister wurde Rossis Teamkollege Lorenzo. Am Ende war Pedrosa 12 Punkte besser als Rossi, der auch durch die ganze Saison mit Verletzungen zu kämpfen hatte und ebenfalls drei Rennen ausfallen ließ.

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