Valentino Rossi auf der Jagd nach seinem 10. Titel 6. Teil

Zum Ende der Saison 2003 wechselte Valentino Rossi zu Yamaha, doch Honda bestand auf die Einhaltung seines Vertrags, bis dieser am 31. Dezember 2003 endete. Darin stand, dass The Doctor sich während dieser Zeit, auf kein Motorrad eines anderen Produzenten setzen darf.

Dies hatte zur Folge, dass Rossi bei den Tests vor dem neuen Jahr nicht mitmachen konnte, wo er bereits herausgefunden hätte, welche schwere Aufgabe ihn erwartet. Mit seinem Wechsel ging er ein großes Risiko ein, denn Yamaha war es schon seit 10 Jahren nicht mehr gelungen, den Titel zu gewinnen.

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Beim ersten Auftritt mit Yamaha fand sich Rossi in einem spannenden Kampf mit Biaggi wieder, Südafrika 2004 (Quelle: http://www.motorsportretro.com)

Nach dem ersten Rennen 2004 gab es keine Zweifel mehr. Er gewann bereits das erste Rennen in Südafrika und ging so, als erster Rennfahrer, der auf zwei verschiedenen Motorrädern hintereinander gewann, in die Geschichte der höchsten Klasse ein (das letzte Rennen in der Saison 2003 mit Honda und das erste der Saison 2004 mit Yamaha).

VIDEO: Rossis Erstes und Siegerrennen mit Yamaha

Sein größter Konkurrent war auch diesmal Sete Gibernau, der im ersten Teil der Saison die Unerfahrenheit des Italieners auf der Yamaha zu nutzen wusste. Er gewann das zweite und dritte Rennen, während es Rossi jeweils auf den 4. Platz schaffte. Doch obwohl es zu Beginn besser für Gibernau aussah, wendete Rossi das Blatt mit drei hintereinander folgenden Siegen in Italien, Katalonien und den Niederlanden. Beim Kampf um den Sieg kam es beim siebten Rennen in Brasilien zu einem unerwarteten Zwischenfall. Beide hatten nach sechs gefahrenen Rennen 126 Punkte und die Anspannung zwischen ihnen war beinahe greifbar. Gibernau war Rossi das ganze Wochenende überlegen und auch auf dem Rennen änderte sich daran nichts. Doch der Honda Rennfahrer machte einen Fehler und fuhr das Rennen nicht zu Ende. Somit gab er Rossi, der auf seiner Yamaha dabei war, sich den 4. Platz zu sichern, die Möglichkeit die Führung in der Meisterschaft zu übernehmen. Doch auch der Italiener schied in derselben Kurve, einige Runden später, aus dem Rennen aus.

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Rossis stärkster Konkurrent für den Weltmeistertitel war auch diesmal Sete Gibernau (Honda). (Quelle: www.motorcycle-usa.com)

Es erwies sich, dass das Rennen in Rio der Wendepunkt war. Dem Spanier gelang es bis zum Saisonende nur noch zweimal zu gewinnen, während Rossi in allen übrigen neun Rennen, außer in zwei, auf dem Podest landete. Der Italiener fuhr seinen sechsten Weltmeistertitel ein, seinen vierten in der höchsten Klasse und wurde somit der zweite Rennfahrer in der Geschichte, der den Weltmeistertitel mit zwei verschiedenen Motorrädern gewann.

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Sete Gibernau und Valentino Rossi auf der Pressekonferenz. (Quelle: https://tresruedas.wordpress.com)

Er gewann den Weltmeistertitel, doch seine Beliebtheit begann etwas zu bröckeln. Das Verhältnis zwischen ihm und Gibernau spitzte sich zu, als Valentino beim Rennen in Katar Sete beschuldigte bei den Rennkommissaren lobiert zu haben, da diese den Italiener nach den Qualifikationen auf den letzten Startplatz setzten. Es stellte sich jedoch heraus, dass Mitarbeiter von Yamaha, Rossis Startposition präpariert hatten. Seine Mannschaft machte Burnouts um einen besseren Start zu ermöglichen, was aber gegen die Regeln war. Bei der Aufholjagd im Rennen, stürzte Rossi dann und das schlechte Verhältnis zwischen den beiden, übertrug sich in die nächste Saison.

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