Marc Marquez – der Rekordjäger, 1. Teil
Marc Marquez ist ein junger Spanier, der mit jedem gefahrenen Rennen neue Geschichte schreibt. Der außerordentlich talentierte 23-Jährige aus Cervera, gehört neben Valentino Rossi, Mike Hailwood und Phil Read zu den wenigen Motorradfahrern, denen es gelang, den Weltmeistertitel in drei verschiedenen Klassen zu gewinnen.
Der aktuelle Honda-Fahrer fuhr sein erstes Rennen um die Weltmeisterschaft, vor 8 Jahren, beim GP Portugal in der 125-cm³-Klasse. Damals war er erst 15 Jahre alt. Beim 8. Rennen in Großbritannien begann er das Rennen vom 7. Platz aus und fuhr ins Ziel als Dritter. Damit wurde er zum jüngsten Spanier, der im Motorradsport bei einem Grand Prix aufs Treppchen stieg.
Seine Form verbesserte sich steil von Rennen zu Rennen. Mit jedem gefahrenen Kilometer verstand er die Maschine unter sich besser und konnte so immer mehr aus ihr rausholen. Der Aufstieg ging auch in der nächsten Saison weiter, als er beim Rennen in Spanien wieder auf das Siegerpodest steigen konnte.
In seiner dritten Saison machte er neben den guten Erfahrungen auch schlechte. Um genauer zu sein, sammelte er in Spanien schmerzvolle Erfahrungen. Er begann das Rennen von der besten Startposition, doch bereits in der ersten Runde verlor sein Motorrad das Auspuffrohr. Es war unter das Rad gefallen und brachte Marc zu einem hässlichen Sturz, bei dem er sich die Schulter ausrenkte.
Nach schneller Genesung fügte er in Frankreich noch einen 3. Platz zu seiner Statistik hinzu, worauf dann noch 5 Siege nacheinander folgten. Den ersten Sieg feierte er in Mugello, dann in Großbritannien, Assen und Katalonien. Durch den vierten Sieg wurde er zum jüngsten Motorradfahrer mit vier aufeinanderfolgenden Siegen. Auf dem Sachsenring fügte er noch den fünften Sieg hinzu, womit er zum ersten Rennfahrer mit fünf aufeinanderfolgenden Siegen in der 125-cm³-Klasse des Motorradsportes wurde, nach Valentino Rossi 1997. Auch die letzten fünf Rennen gewann er viermal hintereinander.
Den letzten Sieg der Saison, beim Rennen in Estoril/Portugal, haben sich viele seiner Fans als besonders süßen Sieg gemerkt. Das Rennen wurde wegen Regen unterbrochen. Bei den Vorbereitungen für die Fortsetzung des Rennens, stürzte Marquez auf dem Weg zum Startplatz. Er musste in die Box, wo die Mechaniker sein Motorrad reparierten. Wegen der langen Reparaturdauer, musste er das Rennen vom letzten Platz aus beginnen. Es folgte ein aufregendes Rennen, in welchem es dem jungen Mann gelang, seinen 10. Sieg in jener Saison einzufahren. Es gelang ihm nicht, es Rossi in Valencia gleichzutun, und den 11. aufeinanderfolgenden Sieg einzufahren, aber mit seinem vierten Platz und vier Punkten Vorsprung, holte er sich die Krone des besten Rennfahrers der Saison. Mit dem Weltmeistertitel wurde er mit 17 Jahren und 263 Tagen zum zweitjüngsten Weltmeister in der Geschichte.
Wie es sich für einen Weltmeister gehört, stieg er in der neuen Saison in die Moto2 Klasse auf, wo er zwei Saisons bleiben sollte. Obwohl die Jagd auf den Titel nicht erfolgreich begann (mit zwei Ausfällen und dem 21. Platz in Portugal), fand er in Frankreich den Schlüssel zum Erfolg wieder. Er wurde für Stefan Bradl ein ernst zu nehmender Gegner. Nach erreichtem zweiten Platz in Katalonien, viel er in Silverstone aus, worauf er dann wiederum in den acht folgenden Rennen immer auf dem Siegerpodest stand (sechsmal auf dem höchsten Treppchen und zweimal auf dem 2. Platz).
In Australien fuhr er am Ende des ersten freien Trainings ins hintere Ende von Ratthapark Wilairo, worauf er mit einer Strafminute auf seine Qualifikationszeit bestraft wurde. Daher begann er das Rennen vom letzten Platz aus, also vom Platz 38. Trotzdem beendete er das Rennen mit dem ausgezeichneten 3. Platz.
Vor dem Rennwochenende in Sepang/Malaysia bestätigte Marquez, dass er noch eine weitere Saison in der Moto2-Klasse fahren wird. Gerade in Malaysia, wo Marco Simoncelli tödlich verunglückte, ging seine Hoffnung auf den Weltmeistertitel baden. Beim ersten freien Training stürzte er auf nasser Fahrbahn und schlug sich stark seinen Kopf an. Da er Probleme mit dem Sehen hatte, ließ er noch die zwei nächsten freien Trainings aus. Bei der Qualifikation fuhr er nur zwei Runden, die nur für die Startposition 36 reichten. Doch auch über Nacht verbesserte sich sein Zustand nicht. So ließen die Ärzte ihn am Sonntag nicht fahren. Er durfte das Rennen nicht antreten. Bradl, der vor dem Rennen in Sepang bereits 3 Punkte Vorsprung hatte, konnte diesen mit eingefahrenem 2. Platz auf 23 Punkte erhöhen, womit Marquez nur noch theoretische Möglichkeiten blieben, am letzten Rennen in Valencia den Weltmeistertitel in der Moto2-Klasse, doch noch zu holen.
Doch sein Gesundheitszustand hatte sich auch bis dahin noch nicht verbessert, daher entschied er sich noch vor den Trainings am Samstag, nicht am Rennen teilzunehmen. Somit wurde Bradl Weltmeister der Mittelklasse.
Es folgte die Saison 2012. Marquez kämpfte praktisch in jedem Rennen um den Sieg mit seinem Landsmann Pol Espargaro. Der Zweikampf endete noch vor Saisonende in Australien, wo Marquez trotz drittem Platz und Espargaros Sieg, bereits Weltmeister wurde.
Im 2. Teil: Marc Marquez im MotoGP